© BILANZ 07/15 vom 2. 4. 2015
Lohnt sich Verbrechen in der Schweiz? Diese Frage lässt sich einigermassen beantworten, wenn wir die neueste Kriminalstatistik des Jahres 2014 anschauen. Diese wurde am 23. März präsentiert und zeigt zunächst einmal Erfreuliches. Die Zahl der Delikte laut Strafgesetzbuch ist im vergangenen Jahr um 8,5 Prozent auf 526'066 gesunken und es gab sowohl weniger Einbrüche als auch weniger Tötungsdelikte.
Wollen wir aber die Frage beantworten, ob sich Verbrechen lohnt, dann spielen vor allem die Aufklärungsquoten bei verschiedenen Delikten eine Rolle. Bei Verbrechen gegen Leib und Leben (Tötungsdelikte, Körperverletzung) liegt die Aufklärungsquote insgesamt bei 86 Prozent. Mord und die Anwendung von körperlicher Gewalt lohnen sich eindeutig nicht, denn die meisten Mörder und Gewaltanwender werden von der Polizei erwischt. Ganz anders verhält es sich hingegen bei Diebstahl. Sehen wir von Fahrzeugdiebstählen ab, dann liegt die Aufklärungsquote für Diebstähle insgesamt gerade einmal bei 17.8 Prozent. Dermassen tiefe Aufklärungsquoten machen Diebstähle letztlich zu einem lohnenden Geschäft. Allerdings nicht für alle Menschen gleichermassen. Der typische Straftäter ist nicht nur männlich, sondern auffallend häufig auch Ausländer. Mehr als 50 Prozent (genau 53 Prozent) der Straftaten nach Strafgesetzbuch wurden im Jahr 2014 von Ausländern begangen.
Betrachten wir insgesamt die Zahl der Delikte nach Strafgesetzbuch, dann begehen Schweizer pro 1000 Einwohner ungefähr 6 Straftaten, Ausländer, die zur ständigen Wohnbevölkerung in der Schweiz gehören, begehen hingegen im Schnitt 12 Straftaten. Allerdings sind die Zahlen je nach Herkunftsland ganz verschieden. Bei Deutschen oder Österreichern liegt die Zahl der Straftaten ähnlich tief wie bei Schweizern. Bewohner aus diesen Ländern werden genau wie Schweizer durch tiefe Aufklärungsquoten kaum zu Diebstählen animiert. Man kann mit legalen Tätigkeiten besser und einfacher Geld verdienen und scheut sich, den guten Ruf durch Straftaten aufs Spiel zu setzen.
Bei einem Teil der Ausländer ist das hingegen nicht der Fall. Da gibt es die üblichen Verdächtigen aus den Balkanländern, wo die Zahl der von in der Schweiz wohnhaften Ausländern begangenen Straftaten pro 1000 Bewohner aus dem jeweiligen Land zwischen 14 (Kroatien) und 21 (Kosovo) liegt. Doch das sind noch relativ bescheidene Werte. Beschränken wir uns auf die Länder, wo die Zahl der Straftaten über 200 liegt, dann kommt etwa die Türkei auf einen Wert von 24, , Marokko auf einen Wert 40 und bei Kamerun und der Dominikanischen Republik betragen die Werte sogar 49 bzw. 48. Für die ständige Wohnbevölkerung aus diesen Ländern genau so wie für die Kriminaltouristen aus Rumänien Frankreich oder Algerien ist die abschreckende Wirkung unserer Gesetze gering. Zu den tiefen Aufklärungsquoten gesellen sich hier tiefe Opportunitätskosten (man hat nichts zu verlieren) und milde Bestrafungen. Auferlegte Bussen und Geldstrafen werden häufig gar nicht bezahlt und die dann folgenden kurzen Gefängnisaufenthalte nimmt man in Kauf. Man muss sich deshalb überlegen, wie Diebstähle bei dieser Gruppe von Ausländern weniger lohnend gemacht werden können.
Unsere Gesetzte wirken nicht abschreckend für diejenigen die in erster Linie heute Straftaten begehen. Dafür braucht es Massnahmen die spezifisch wirken (Aberkennung von Aufenthaltserlaubnis, Einbürgerung mit Vorbehalt)