"Unternehmen verstehen unter freiem Wettbewerb die Freiheit, den Wettbewerb durch Erlangung einer marktbeherrschenden Stellung zu eliminieren."

© BILANZ 10/11 20.05.2011

Der erstarkte Franken verteuert Exporte aus der Schweiz massiv. Und dennoch schreibt das Land Rekordüberschüsse. 

© BILANZ 01/11 14.01.2011

Trotz enormen Stützungsaktionen der Notenbanken zur Überwindung der Finanzkrise bleiben die Geldmengen stabil. Das Inflationsrisiko ist daher gering. 

© BILANZ 19/10 22.10.2010 

Sowohl China wie die USA haben ein Interesse daran, dass der Yuan ­unterbewertet bleibt. Die USA können sich dadurch weiter verschulden, und China kann weiter in grossem Stil exportieren. 

 © BILANZ 13/10 02.07.2010

Die jüngsten Krisen haben eine ähnliche Ursache: Banken liehen an nicht kreditwürdige Kunden Geld aus, weil sie Mittel fanden, die «schlechten Kredite» aus ihren Bilanzen zu entfernen. 

© BILANZ 09/10 07.05.2010 

Seit den achtziger Jahren wechseln sich Boomphasen und ­Crashs fast ununterbrochen ab. Auch die nächste Blase wird ­sicher von Finanzinnovationen der Banken gefördert werden. 

© BILANZ 12/09 19.06.2009

Das Angebot an Finanzprodukten ist kaum mehr zu überblicken. Doch es handelt sich um eine Pseudovielfalt. Denn in fast jedem Wertpapier stecken heute die gleichen globalen Grossrisiken. 

© BILANZ | 20 | 2009; Seite 98

Die Makroökonomie trägt zur Erklärung der Krise nichts bei. Denn ihre Exponenten beschäftigen sich lieber mit komplizierten formalen Spinnereien als mit der Realität.

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© BILANZ 06/10 26.03.2010 

Die «grosse Wirtschaftskrise» ist ausgeblieben. Seit dem dritten Quartal 2009 nimmt das BIP in der Schweiz wieder zu. Als Stütze in der schwierigen Zeit haben sich die Konsumenten erwiesen. 

© BILANZ | 16 | 2009; Seite 92

Banken spielen eine wichtige Rolle bei der Bildung von spekulativen Blasen. Wird das mit Krediten geschaffene Geld für Finanz­anlagen genutzt, gibt es Inflation an den Börsen, und es entstehen Blasen.

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© BILANZ 02/10 29.01.2010

Die Schweinegrippe-Impfaktion war ein Konjunkturprogramm, das unter falscher Flagge lief. Es stach durch seine Sinnlosigkeit hervor und stellte nichts mehr als reine Beschäftigungspolitik dar. 

Von Mathias Binswanger

Das Jahr 2008 hat den Aktionären wenig Freude bereitet. Bis Oktober sind die Kurse an allen wichtigen Börsen drastisch eingebrochen und November und Dezember dümpelten sie auf tiefem Niveau vor sich hin. Im Vergleich zu den Höchstständen im Jahre 2007 haben der Swiss Market Index, der Deutsche Aktienindex und auch der Dow Jones mehr als 40 Prozent an Wert eingebüsst. Da würde man natürlich gerne wissen, ob es jetzt endlich zur Trendumkehr kommt und die Kurse wieder steigen, damit die langfristig erwarteten positiven Renditen auch Realität werden.

Von Mathias Binswanger

Der Zeithorizont von Investoren an der Börse ist im Allgemeinen nicht sehr langfristig. Auch spekulative Blasen gelten als kurzfristige Phänomene, bei denen sich die Aktienkurse vorübergehend von ihrem Fundamentalwert entfernen, aber dann nach dem Platzen der Blase (so wie jetzt gerade) wieder zu diesem zurückkehren. Langfristig, so denkt man, werden Aktienkurse durch die erwarteten Dividenden der Firmen in den folgenden Jahren bestimmt, die es dann noch richtig (das heisst mit der richtigen Risikoprämie) auf den gegenwärtigen Zeitpunkt abzudiskontieren gilt. Das Problem ist nur, dass man diesen Fundamentalwert nie wirklich angeben kann, da sich Erwartungen überzukünftige Dividenden nicht beobachten lassen.

Von Mathias Binswanger

Schaut man sich die Bankbilanzen in der Schweiz an, dann kann man feststellen, dass diese im Moment vor Liquidität nur so strotzen. Das Geld auf den Girokonten der Geschäftsbanken bei der Nationalbank (Reserven) ist auf einem Rekordniveau von 76 Milliarden Franken (März 2009). Während die Banken im Normalfall nur wenig mehr Reserven halten, als es durch die Mindestreservenquote vorgeschrieben ist, halten sie mittlerweile etwas die siebenfache Menge. Und das obwohl die Giroguthaben keinen Zins abwerfen und damit eine ziemlich unattraktive Anlage darstellen.

Von Mathias Binswanger

Das heutige Angebot an Finanzprodukten ist kaum mehr zu überblicken. Banken und andere Finanzdienstleister offerieren uns eine riesige Palette von Fonds mit Obligationen, Aktien, Rohstoffen, Immobilien und strukturierten Produkten für die unterschiedlichsten Firmen, Branchen und Länder. Wer allerdings glaubte, dass sich dadurch auch die Möglichkeiten zur Risikodiversifizierung verbessert haben, wurde in der letzten Krise schnell eines Besseren belehrt. Egal wo man sein Geld angelegt hatte. Alles ging den Bach runter, und die Frage war nur noch, ob etwas mehr oder etwas weniger.

Sonntag SZ
Von Mathias Binswanger 

Seit längerer Zeit schon werden wir in der Deutschschweiz jeden Werktag mit fünf Gratiszeitungen beglückt, die sich 20Minuten, .ch, News, Cash Daily und Blick am Abend nennen. Ein bisschen viel für ein kleines Land in dem täglich wenig bis nichts Aufregendes geschieht. Dieser Ansicht sind auch die Verleger der Gratisblätter selbst. So meinte Sacha Wigdorovits, der Verleger von .ch in einem kürzlich erschienen Interview, dass der Deutschschweizer Markt nur Raum für 2 bis 3 Gratiszeitungen biete.

Sonntag SZ
Von Mathias Binswanger

In den letzten Jahrzehnten hat es sich in vielen Grossunternehmen eingebürgert, dass Top-Manager bei Gewinnen jeweils die alleinige Verantwortung für das Unternehmensresultat übernahmen und gewaltige Bonuszahlungen kassierten. Bei Verlusten hingegen waren stets die anderen (Mitarbeiter, das wirtschaftliche Umfeld) verantwortlich und deshalb wurde in schlechten Jahren ebenfalls abkassiert. Diese Art der "leistungsgerechten" Entlöhnung erfreute sich demzufolge grosser Beliebtheit und wurde von den betroffenen Managern stets mit Klauen und Zähnen verteidigt. Die Finanzkrise hat nun aber einige dieser "Leistungsträger" in den Senkel gestellt, denn zu offensichtlich sind die Fehlleistungen der betroffenen, zuvor mit Bonuszahlungen überhäuften "Superbanker".

Sonntag SZ
Von Mathias Binswanger

Kaum ein anderes Glück wird in den aus Hollywood für die ganze Welt produzierten Filmen und Fernsehserien so sehr propagiert, wie das Familienglück. Natürlich nicht das Familienglück von Eltern und Kindern aus Moskau oder Bagdad, sondern dasjenige der Amerikanischen Vorzeigefamilie. Diese wohnt in einem grosszügig ausgestatteten Einfamilienhaus in einem Vorort von New York, Chikago oder LA. Dad ist beruflich erfolgreich und macht täglich sehr verantwortungsvolle und wichtige Arbeit. Deshalb ist er nicht viel zu Hause aber er versichert seiner Frau und den Kindern mit penetranter Häufigkeit, dass er sie liebt. Mum verbringt hingegen den größten Teil des Tages im Auto, um die Kinder von einer Aktivität zur andern zu chauffieren. Sie ist hauptberuflich Chauffeuse, hat dafür aber ein sehr chickes Auto mit viel mehr PS als sie braucht.

Sonntag SZ
Von Mathias Binswanger

Dividiert man das Bruttoinlandprodukt eines Landes durch die Zahl der Beschäftigten (oder auch die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden) dann erhält man die sogenannte Arbeitsproduktivität. Diese erfreut sich in der wirtschaftspolitischen Diskussion einer grossen Beliebtheit und der Grundtenor lautet: je höher die Arbeitsproduktivität, umso besser. In der Schweiz ist diese Arbeitsproduktivität allerdings im Vergleich zu andern Industrieländern relativ bescheiden, obwohl wir doch als so fleissig gelten. Woran liegt das?

Sonntag SZ
Von Mathias Binswanger

Das vom Bundesrat geplante Agrarfreihandelsabkommen mit der EU bietet eine einmalige Chance, die Zahl der noch existierenden Bauern in der Schweiz erheblich zu dezimieren. Diese sind den Befürwortern des Freihandels nämlich schon lange ein Dorn im Auge. Schweizerinnen und Schweizer sollen gefälligst bei Banken oder in der Pharmaindustrie arbeiten, wo die Wertschöpfung pro Arbeitnehmer etwa das Zehnfache der Wertschöpfung in der Landwirtschaft beträgt. Und wenn man für die Durchsetzung der Freihandelsidee ein paar „Bauernopfer“ bringen muss, dann ist das eben der Preis des Fortschritts. Grosse Ideen in der Weltgeschichte haben schon immer den großzügigen Umgang mit Problemen von Minderheiten erfordert.

Sonntag SZ
Von Mathias Binswanger

Was ist das grösste Laster von Führungspersönlichkeiten in der Schweiz? Ehrgeiz? Neid? Missgunst? Habgier? Hochmut? Masslosigkeit? Geltungssucht? Intoleranz? Überheblichkeit? oder gar sexuelle Ausschweifungen? Nein nichts von alledem. Schweizer Führungspersönlichkeiten stehen als reife, verantwortungsbewusste und edle Menschen über solchen Dingen. Auf die Frage "Was ist ihr grösstes Laster?" im Rahmen der jede Woche erscheinenden Rubrik 33 Fragen in der NZZ executive Beilage lautet die häufigste Antwort: Süssigkeiten! Egal ob Direktor des Bundesamtes für Verkehr, Inhaber einer Personalberatungsfirma, Dozentin an der Fachhoschschule Luzern, Leiterin Wirtschaftspolitik bei Travail Suisse oder Managing Director der Deutschen Bank in London: durch nichts gerät die Schweizer Elite moralisch mehr in Bedrängnis als durch süsse Verführungen. Ein paar Ausnahmen gibt es allerdings: für Alexandra Wittmann, Finanzchefin Colt Telecom AG stellen Kartoffelchips das grösste Laster dar und für André Diem, Geschäftsführer der Diem Client Partner AG ist es der Rotwein.